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Pucará de Quitor

von Thomas Lindinger, Martin Mergili und Simon Schmidthaler

Karte
Pachacutec

Pachacutec, gerade aus Arequipa gekommen, hat den Aussichtspunkt oberhalb der Ruinen des Pucará de Quitor erklommen. Er lässt den Blick über die bizarren Formationen der Cordillera de La Sal, über San Pedro und den Salar de Atacama bis hinüber zum Vulkan Licancabur schweifen und träumt der groβen Zeit der Inka nach. Die Inka-Armee war das best organisierte Heer zu ihrer Zeit in Südamerika. Es war gröβer, konnte sich schneller fortbewegen und gewann dadurch fast jede Schlacht. Die Soldaten der Inkas trugen meist wattierte Tunikas, Helme aus Holz sowie Schilder aus gehärteten Leder bzw. Holz. Im Nahkampf verwendeten die Inkas Keulen, Speere oder zweihändige Schwerter aus hartem Chonta-Holz. Lachende Touristen holen Pachacutec wieder in die Gegenwart zurück. Er denkt daran, dass er bald in Richtung Süden nach Santiago de Chile weiterreisen muss.

Durch Klicken auf den Inka-Krieger gelangst du zu allgemeinen Informationen über die Straβen der Inka. Was jedoch hat es mit der ehemaligen Festung Pucará de Quitor auf sich, die du im Titelbild siehst? Wurde sie durch die Inka errichtet? Mach dich kundig!

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Allgemeine Infos

Der Pukará de Quitor wurde weder durch die Inka errichtet noch durch sie eingenommen. Hingegen war er eine Wohn- und Zufluchtsstätte eines anderen wehrhaften Volkes: dem der Atacameños, deren Nachfahren noch heute in der Region leben. Die Festung diente zur Verteidigung der Oase gegen verfeindete Stämme aus der Hochebene. Sie war vorratstechnisch so ausgelegt um auch längeren Belagerungen standzuhalten. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Pukará von den spanischen Konquistadoren erstürmt und zerstört. Heute ist er für Besucher zugänglich und bietet einen hervorragenden Ausblick nicht auf die geologischen Besonderheiten der Cordillera de la Sal, auf San Pedro de Atacama und über den nördlichen Bereich des Salar de Atacama bis hin zum Altiplano mit seinen Stratovulkanen wie dem Licancabur.

Genieβe durch Klicken in das Titelbild so wie Pachacutec die Aussicht vom Pucará de Quitor.

Das Paradebeispiel einer liegenden Falte

Dieses Foto - aufgenommen vom Aussichtspunkt beim Pucará de Quitor - zeigt ein klassisches Beispiel einer liegenden Falte: die usrprünglich horizontal abelagerten Sedimentgesteine wurden durch Druck verkippt und gefaltet. Die nun wirksame Erosion greift verschieden harte Gesteine verschieden stark an, so dass die Schichtköpfe der härteren Gesteine herauspräpariert wurden und so die ursprüngliche Schichtung gut zu erkennen ist.

Besuche den Beitrag zur Cordillera de la Sal, um mehr über deren Gesteine und Entstehung zu erfahren.

Video

Das Spiel der Wolken über dem Río San Pedro

Starte die Zeitraffer-Aufnahme durch Anklicken des Pfeiles.

Diese Zeitraffer-Aufnahme zeigt das Tal des Río San Pedro während des Wetterphänomens Invierno Boliviano, bei dem feuchte Luftmassen aus dem Osten über die Anden bis in den Bereich des Salar de Atacama gelangen, was zu starken Regenfällen und sogar zu Hagel führt, wie du im Beitrag zur Laguna Tebinquinche sehen kannst. Zwar ist es hier vormittags nur leicht bewölkt, abendliche Gewitter resultieren aber in beträchtlicher Erosion von Lockermaterial, wodurch der Fluβ seine rötliche Färbung erhält.

Zeitraffer-Aufnahme: Claudia Blauensteiner

Referenzen und Links

Métraux, A. (2001): Reich der Inka. Stuttgart

Wood, T. (1996): Die Inkas. Erlangen

Wikipedia-Artikel zum Pucará de Quitor [Quelle öffnen]