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Valparaíso

von Teresa Doppler, Tina Gneist, Simone Helmer und Magdalena Steiner

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Allgemeine Infos

Der Charakter von Valparaíso gilt als weltberühmt und ist Inhalt zahlreicher literarischer, musikalischer und sonstiger künstlerischer Interpretationen. Die Stadt gilt als kulturelle Haupt-stadt Chiles. Im Juli 2003 wurde der historische Stadtkern mit seiner Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Valparaísos Hafen zählt zu den wichtigsten Häfen Südamerikas. Vor der Eröffnung des Panamakanals war Valparaíso der erste gröβere Hafen, den Schiffe nach der Umfahrung von Kap Hoorn erreichten. Deshalb war im 19. Jahrhundert der Hafen der Stadt der dominierende am südlichen Pazifik und neben San Francisco einer der beiden bedeutendsten Häfen an der Westküste Amerikas. Teile des Stadtzentrums entstanden durch Aufschüttungen im Meer.

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Ein Spaziergang durch Valparaíso

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Das Edificio Agustín Edwards (besser bekannt als Reloj Turri) befindet sich im zentralen Finanzdistrikt von Valparaíso südöstlich der Plaza Sotomayor. Die schmale Front dieses Gebäudes ist stellvertretend für den Platzmangel: das Finanzdistrikt ist auf dem engen Streifen zwischen dem pazifischen Ozean und den Hügeln eingezwängt. Gut erkennbar ist in diesem Foto die Mischung aus historischen und modernen Gebäuden.

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Valparaíso und Iquique: zwei ungleiche Schwestern

Diese Skizze veranschaulicht grob schematisch die Stadtstruktur von Valparaíso. Durch die beengte Lage des Stadtzentrums zwischen dem Pazifischen Ozean und einer Hügelkette ist die Anordnung der Straβen und Blöcke weniger regelmäβig als in vielen anderen lateinamerikanischen Städten wie z.B. Salta. Ebenso fehlt ein koloniales Zentrum. Teile des Stadtzentrums vermitteln einen etwas heruntergekommenen Eindruck mit verfallenen Gebäden und Anzeichen von hoher Arbeitslosigkeit.

  1. Woran könnte letzteres liegen?
  2. Wodurch unterscheidet sich Valparaíso von Iquique, und worin liegen die Gemeinsamkeiten der beiden Städte?
  3. Wie sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erklären?

Der Beitrag zu Iquique wird dir bei der Beantwortung der Fragen behilflich sein.

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Das Zentrum von Valparaíso: gute und schlechte Zeiten

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Diese Fotos zeigen die Calle Blanco, eine der Straβen die das Zentrum von Valparaíso durchziehen. Das rot-weiβe Gebäude im Hintergrund diente im Jahr 2006 als Markthalle, während 2016 die Scheiben zerbrochen waren und das Gebäude auch sonst einen verlassenen Eindruck machte. Zwar strahlt die Stadt generell einen etwas morbiden Charme aus, allerdings ist es ungewöhnlich, dass mitten im Zentrum ein ganzer Straβenzug von Bauzäunen und Gerüsten gesäumt wird.

Im Jahr 2006 war derselbe Straβenzug - hier aus einer anderen Perspektive gesehen - noch intakt. Was glaubst du ist seitdem hier passiert?

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12.02.2016
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Am 27.02.2010 wurde die Stadt von einem Erdbeben getroffen das auch den Hafen, den Industriepark und bedeutende Glasfaser-Kommunikations-Verbindungen nach Chile beschädigte. Das Epizentrum lag vor der Küste der Region Maule weiter südlich. Dem Beben folgte ein Tsunami, der weite Küstenstriche heimsuchte. Das Erdbeben löste einen Tsunami aus. Er erreichte in kurzer Zeit verschiedene chilenische Hafenstädte: nach 19 Minuten Talcahuano, nach 34 Minuten Valparaíso, nach etwa drei Stunden Antofagasta. Noch heute kann man die Schäden des Bebens und des Tsunamis anhand von zerstörten Gebäuden rund um den Hafen in Valparaiso erkennen. Der nicht so gute Zustand der Gebäude ist teilweise auf die Zerstörung in Folge dieses Erdbebens zurückzuführen - auch der Mercado Central wurde seither nicht mehr genutzt.

Infolge eines weiteren schweren Erdbebens am 16. September 2015 um 19:54 Uhr Ortszeit vor Chile wurde der in Valparaíso befindliche Kongress evakuiert. Die Stadt wurde auch schon früher mehrfach, so auch 1822 und 1851, durch Erdbeben beschädigt. Am 16. August 1906 erschütterte erneut ein starkes Erdbeben mit anschlieβendem Tsunami die Stadt. Die heute nahe der Küstenlinie stehenden Gebäude stammen fast ausschlieβlich aus der Zeit nach diesem Beben.

Die Hügel von Valparaíso

Valparaíso ist berühmt für seine Hügellandschaft mit bunten Häusern und Graffiti. Jedoch ist nur ein kleiner Teil dieser Landschaft für BesucherInnen der Stadt hergerichtet. Ein Groβteil der Hügel ist die Heimat der ökonomisch benachteiligen Bevökerung. Das Foto zeigt eine klassische Siedlung, wie sie abseits der Touristenpfade anzutreffen ist. Hier hat das Erdbeben von 2010 kaum Spuren hinterlassen - jedoch war, im Foto kaum zu erkennen, ein anderer Gefahrenprozess wirksam - und zwar im April 2014, knapp zwei Jahre bevor das Foto aufgenommen wurde.

Was könnte hier passiert sein?

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Am 12. April 2014 brach am Rand der Hafenstadt ein Groβbrand aus. Das Feuer zerstörte rund 2900 Gebäude auf einer Fläche von 965 ha; mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben. Es brannte in zwölf Stadtteilen, viele Einwohner litten durch die Asche unter Atemproblemen. Über die Stadt wurde der Notstand ausgerufen, 12.500 Einwohner wurden evakuiert. Der Brand war erst nach mehr als einer Woche unter Kontrolle.

Referenzen und Links

Wikipedia-Artikel zu Valparaíso [Quelle öffnen]

Wikipedia-Artikel zum Erdbeben in Chile 2010 [Quelle öffnen]

Englischsprachiger Wikipedia-Artikel zum Groβbrand 2014 [Quelle öffnen]

Dieser Beitrag wurde von Martin Mergili überarbeitet und ergänzt.