Iquique

von Simone Helmer und Magdalena Steiner

Iquique ist eine chilenische Hafenstadt in der Atacama-Wüste. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei ca. 22° Celsius. Bemerkenswerter ist jedoch der durchschnittliche Jahresniederschlag: er beträgt weniger als 1 mm, so dass hier trotz der Lage direkt am Pazifik eines der trockensten Klimate unseres Planeten vorherrscht. Über die Hintergründe dieses Phänomens kannst du dich im Beitrag Die Küstenwüste und das Christkind kundig machen. Iquique verdankt seine Existenz zu einem groβen Teil dem Salpeterabbau des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, als dieses wertvolle Gut hier verschifft wurde. Der Hafen von Iquique hat seitdem an Bedeutung verloren, genieβt jedoch den Status eines Freihafens (Zona Franca de Iquique oder kurz ZoFri). Die Stadt selbst ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen und profitiert dabei von ihren Stränden wie der Cavancha, aber auch von der reizvollen Lage am Fuβ der Küstenkordillere mit dem Cerro El Dragón.

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Ein Spaziergang durch Iquique

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Der Uhrturm (Torre Reloj) auf der Plaza Prat, der zentralen Plaza von Iquique. Der Turm wurde 1878 errichtet und ersetzte den zuvor durch einen Brand zerstörten Uhrturm der Kirche. Der Turm wurde mit einem englischen Uhrwerk ausgestattet, und seine eklektizistische Architektur war ein Symbol der Internationalität Iquiques zu Zeiten des Salpeterbooms.

Iquique und Valparaíso: zwei ungleiche Schwestern

Diese Skizze veranschaulicht grob schematisch die Stadtstruktur von Iquique, das auf einer Strandterrasse zwischen dem Pazifischen Ozean und der Küstenkordillere bzw. der Düne Cerro El Dragón eingezwängt ist. Klar erkennbar ist wie auch schon bei der Betrachtung der Fotos, dass sich insbesondere in der Nähe zum Meer viele hohe Gebäude befinden, während ansonsten eher niedrigere Bausubstanz vorherrscht.

Woran könnte das liegen?
Wodurch unterscheidet sich Iquique von Valparaíso, und worin liegen die Gemeinsamkeiten der beiden Städte?
Wie sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erklären?

Der Beitrag zu Valparaíso wird dir bei der Beantwortung dieser Fragen behilflich sein.

Auflösung zeigen

Historische Gebäude - die hier weniger aus der Kolonialzeit, als Iquique noch unbedeutend war, stammen sondern vielmehr aus dem 19. Jahrhundert - sind hauptsächlich im Zentrum der Stadt zu finden. Hier konzentriert sich auch der Einzelhandel. Der Schaufensterindex nimmt in Folge dessen zum Zentrum hin zu, ebenso die die Gebäudehöhe bzw. die Anzahl der Stockwerke. Besonders viele hohe Gebäude - die vor allem Wohnungen der gehobeneren Klasse und Hotels beherbergen - konzentrieren sich jeoch entlang der Strandpromenade. Dort sind auch vermehrt öffentliche Gebäude und Denkmäler zu finden. Zu erklären ist dieses Phänomen mit der Küste als Pull-Effekt, sowohl für wohlhabende Einheimische als auch für Touristen. Im oberen bereich der Stadt hingegen findet sich ein Mix aus Wohngebieten verschiedener gesellschaftlicher Schichten.
Der Küstenbereich hat in Iquique vor allem eine Erholungsfunktion (Strand, Casino, Cafés etc.), während er in Valparaíso fast zur Gänze von Hafenanlagen eingenommen bzw. von Verkehrslinien von der eigentlichen Stadt getrennt wird, so dass sich das städtische Leben in Valparaíso eher vom Meer abwendet - genau das Gegenteil ist in Iquique der Fall.
Aufgrund der trotz allem immer noch hohen Bedeutung des Hafens für den Gütertransport wird der Küstenbereich von Valparaíso hauptsächlich für den Transport und Handel von Waren verwendet. Die Erholungsfunktion übernimmt hingegen Viña del Mar, nur wenige Kilometer von Valparaíso entfernt, das in mancherlei Hinsicht gewisse Ähnlichkeiten mit Iquique aufweist. Die Filme im Beitrag Die Küstenwüste und das Christkind wurden in Viña del Mar gedreht.

Englischsprachiger Wikipedia-Artikel zu Iquique [Quelle öffnen]

Englischsprachiger Wikipedia-Artikel zum Torre Reloj [Quelle öffnen]

Dieser Beitrag wurde von Martin Mergili überarbeitet und ergänzt.