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Glaciar Pastoruri

von Martin Mergili

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Allgemeine Informationen

Der Pastoruri-Gletscher ist einer der am leichtesten zugänglichen Gletscher im südlichen Teil der Cordillera Blanca. Obwohl er auf 5000 m Meereshöhe endet ist er über einen relativ kurzen und leicht zu begehenden Fuβweg erreichbar, dessen Ausgangspunkt täglich von den Touranbietern in Huaraz angefahren wird. Der Gletscher kalbt in einen proglazialen See, der kurz nach der Jahrtausendwende entstanden ist. Die Oberfläche des Gletschers war zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit geführten Touren zugänglich. Jedoch hat sich der Gletscher derart rasant zurückgezogen, dass der See stark gewachsen ist. Obwohl auch die Gletscheroberfläche nicht mehr begangen werden kann, so lohnt ein Besuch dennoch. Die Umgebung des Gletschers ist farbenfroher als man es für eine derartige periglaziale Landschaft erwarten würde.

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Gletscherrückgang 1973-2017

Diese Zeitreihe von Satellitenbildern zeigt den Gletscherrückgang im südlichen Teil der Cordillera Blanca zwischen 1973 und 2017. Beachte dass der Eindruck etwas täuscht: durch wechselnde Sensoren sowie Licht- und Schneeverhältnisse (sowohl am Boden als auch auf den Gletschern selbst) wirk der Gletscherrückgang teils weniger dramatisch als er es tatsächlich ist.

Konzentriere dich auf einzelne Gletscher anstatt auf die gesamte Szene. Findest du den Pastoruri-Gletscher?

Lage des Gletschers einblenden

Satellitenbilder: Landsat | Bandkombination 6-5-4 von Landsat 1 (1973) | Bandkombination 4-3-2 von Landsat 5 (1984-2011) | Bandkombination 5-4-3 mit Pan-Sharpening von Landsat 8 (2014 und 2017)

Die Zunge des Pastoruri-Gletschers 2017 und 2018

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24. Juli 2017
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Du kannst durch Klicken der Pfeile oder in das Foto ein Jahr vor oder zurück reisen.

Der Rückgang des Pastoruri-Gletschers ist nicht nur über mehreren Jahrzehnte zu beobachten, sondern auch von Jahr zu Jahr. Zwischen Juli 2017 und Juli 2018 hat der Teil der Gletscherzunge, der auf dem Foto zu sehen ist, sowohl an Länge als auch an Mächtigkeit verloren. Auch das Stück Toteis im Hintergrund auf der anderen Seite des Sees ist beträchtlich kleiner geworden und wird vermutlich wenige Jahre später völlig verschwunden sein.

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Warum ist dieser See so rot?

Der rasche Rückgang der Gletscherfront ist eine wesentliches Merkmal des Pastoruri-Gletschers. Dadurch tritt die Oberfläche des Festgesteins groβflächig zu Tage. Ein anderes Merkmal dieser Gegend ist das Vorhandensein kleiner, rot gefärbter Seen im Gletschervorfeld.

Warum sind diese Seen rot? Versuche, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch mehrere Hypothesen entwickeln.

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Die Gesteine in der Umgebung des Pastoruri-Gletschers sind reich an Sulfiden. Gelangen diese Gesteine durch den Gletscherrückgang ans Tageslicht, so führt das Vorhandensein der Sulfide sowohl zu einem hohen Gehalt an Schwermetallen als auch zu einem niedrigen pH-Wert im Wasser. Derartige Verhältnisse fördern das Wachstum acidophiler Bakterien, die Schwefel und Eisen oxidieren können. Die rote Farbe der kleinen Seen im Gletschervorfeld ist ein Resultat dieser Prozesse.

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Referenzen und Links

Durán-Alarcón, C., Gevaert, C.M., Mattar, C., Jiménez-Muñoz, J.C., Pasapera-Gonzales, J.J., Sobrino, J.A., Silvia-Vidal, Y., Fashé-Raymundo, O., Chavez-Espiritu, T.W., Santillan-Portilla, N. (2015). Recent trends on glacier area retreat over the group of Nevados Caullaraju-Pastoruri (Cordillera Blanca, Peru) using Landsat imagery. Journal of South American Earth Sciences 59: 19-26 [Quelle öffnen]

González-Toril, E., Santofimia, E., Blanco, Y., López-Pamo, E., Gómez, M.J., Bobadilla, M., Cruz, R., Palomino, E.J. and Aguilera, Á. (2015): Pyrosequencing-based assessment of the microbial community structure of Pastoruri glacier area (Huascarán National Park, Perú), a natural extreme acidic environment. Microbial Ecology 70(4): 936-947 [Quelle öffnen]

Film

Movie The Andes give, the Andes take mit Ausschnitt zu Pumapampa und Glaciar Pastoruri [Film öffnen]