anden.at

Entdecke die Anden

Exkursionsführer Videos Fotos Präsentationen

Machu Picchu

von Dominik Blasenbauer

Karte
Allgemeine Infos

Jederfrau und -mann kennt Machu Picchu. Das ist wenig überrasched, gilt doch dieser Ort als eine der berühmtesten Attraktionen ganz Südamerikas. Aber weiss auch jede und jeder etwas ÜBER Machu Picchu? Es handelt sich um eine Ruinenstadt, die einst unter den Inka erbaut wurde. Dies wissen vermutlich die meisten. Aber wann wurde die Stadt erbaut? Warum wurde sie gebaut? Wo liegt sie überhaupt? Und warum ist dieser Ort so speziell? Versuchen wir doch diesen Fragen auf den Grund zu gehen.

Durch Klicken in das Titelfoto kannst du in die Szene hineinzoomen.

Pachacutec

Pachacutec, der fiktive Inka-Krieger der durch die Zeit bis ins 21. Jahrhundert gereist ist, sitzt am Gipfel der Montaña Machu Picchu und blickt auf die alte Ruinenstadt hinab, gelegen auf einer Meereshöhe von 2430 m in der Senke zwischen dem luftigen Aussichtspunkt auf 3050 m und dem Huayna Pichu (2700 m) mit seinen steilen Felswänden, aber immer noch hunderte Meter über dem mäandrierenden Río Urubamba. Er erinnert sich zurück an die alte Zeit, als hunderte von Dienern Leben in die Stadt brachten, und an die Aufregung wenn der Herrscher zu Besuch kam. Einige laute Touristen in der Nähe - unten in Machu Picchu selbst tummeln sich Tausende davon - reiβen ihn aus seinen Gedanken. Er seufzt und erinnert sich daran, dass Machu Picchu einst verborgen im Regenwald lag, erreichbar nur über einen Pfad der heutzutage als Inka-Trail bekannt ist. Menschen die es sich leisten können, erreichen Machu Picchu heute gemütlich per Zug und Bus. Pachacutec hat genug und macht sich auf den Weg nach Cusco, die frühere Hauptstadt der Inka 75 km weiter südöstlich. Er wird nicht den Zug nehmen sondern stattdessen den Inka-Trail beschreiten, der Teil eines uralten Straβensystems ist.

Durch Klicken auf den Inka-Krieger gelangst du zu allgemeinen Informationen über die Straβen der Inka.

Der Nebelwald von Machu Picchu

Wie auf den Titelfotos zu sehen ist, macht die Umgebung von Machu Picchu einen viel grüneren Eindruck als viele andere Gebiete der peruanischen Anden. Die steilen Hänge des Urubamba-Tals sind von einem besonderen Ökosystem bedeckt, das auf überaus feuchte Bedingungen angewiesen ist. Diese Bergregenwäder und Nebelwälder an der Ostseite der Anden werden als Yungas bezeichnet. Sie sind auch sehr schön in Bolivien und in der Quebrada de Los Sosa im Nordwesten von Argentinien zu sehen.

Starte das Video - Florentina möchte dir mehr über den Nebelwald erzählen!

Sprecherin: Florentina Freiberger | Kamera: Peter Mathis | Interview: Martin Mergili

Machu Picchu und die Besonderheit seiner geologischen Situation

img
1 von 4
img

Entdecke durch Klicken auf die Pfeile oder in die Grafik die wesentlichen geologischen Charakteristika des Gebietes.

Es ist nun Zeit ins Detail zu gehen, was die Ruinenstadt selbst und ihre geologische Situation betrifft. Der Kamm, auf dem Machu Picchu liegt, befindet sich mehrere hundert Meter tiefer als die umliegenden Gipfel und mehrere hundert Meter höher als das Urubamba-Tal. Das Foto zeigt den Blick vom Anstieg zur Montaña Machu Picchu in Richtung Machu Picchu (A), Huyna Picchu (B) und des Urubamba-Tals mit dem mäandrierenden Fluss (C).

img
Übungsaufgabe

Machu Picchu früher und heute

img
1 von 2
img

Reise durch Klicken auf die Pfeile oder in das Foto durch die Zeit.

Machu Picchu war der perfekte Ort, um weitgehend unabhängig vom Rest des Inka-Reiches leben zu können. Die Stadt wurde Mitte des 15. Jahrhunderts unter dem Inka Pachacuti als herrschaftliches Anwesen errichtet und war permanent durch Dienstpersonal besiedelt, bei dem es sich um Yanacuna und/oder um gemischte Yanacuna und Acllacuna-Immigranten handelte. Yanacuna waren Menschen die das traditionelle Leben in den andinen Gemeinden aufgaben und dem Inka oder der religiösen Herrschaft dienten. Die Acllacuna waren junge Frauen die von den älteren Frauen das Kochen, Spinnen, Weben und Bierbrauen erlernten.

img
Movie

Die steigende Zahl von BesucherInnen wird zunehmend zum Problem. Etwa 1.3 Millionen Menschen wurden 2017 in Machu Picchu gezählt, das 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden war. Es wird befürchtet, dass die hohe Zahl an Gästen diese einzigartige Stätte bedrohen könnte. Deshalb möchte die UNESCO die tägliche Besucherzahl auf 800 Personen begrenzen. Die Regierung hingegen beschränkt die Besucherzahl auf einige 1000 pro Tag.

Was auβer dem Massentourismus könnte noch die Erhaltung dieser prähistorischen Stätte gefährden?

Referenzen und Links

Alconini, S., Covey, R.A. (2018). The Oxford Handbook von the Incas, Oxford University Press [Quelle öffnen]

Bingham, H. (1948). Lost City of the Incas

Turner, B.L., Kamenov G., Kingston, J., Armelagos, G. (2009). Insights into immigration and social class at Machu Picchu, Peru based on oxygen, strontium, and lead isotopic analysis

Larson, L.R., Poudyal, N.C. (2012). Developing sustainable tourism through adaptive resource management: a case study of Machu Picchu, Peru. Journal of Sustainable Tourism 20: 917-938 [Quelle öffnen]

Sassa, K., Fukuoka, H., Shuzui H. (2000). Field investigation of the slope instability at Inca's world heritage, in Machupicchu, Peru. Landslide News

VilĂ­ímek, V., Zvelebil, J., Klimeš, J., Patzelt, Z., Astete, F., Kachlík, V., Hartvich, F. (2007). Geomorphological research of large-scale slope instability at Machu Picchu, Peru. Geomorphology 89: 241-257 [Quelle öffnen]

Wright, K.R., Witt, G.D., Zegarra, A.V. (2005). Hydrogeology and Paleohydrology of Ancient Machu Picchu. Groundwater 35: 660-666 [Quelle öffnen]

Adios Adventure Travel (2018). The Truth About Overcrowding and the New Rules for Machu Picchu Entry Tickets [Quelle öffnen]

Wikipedia-Artikel zu den Yanakuna [Quelle öffnen]

Film

Film The Andes give, the Andes take mit Ausschnitt zu Machu Picchu [Film öffnen]

Dieser Beitrag wurde von Martin Mergili überarbeitet, ergänzt und ins Deutsche übersetzt. Die fiktive Figur des Pachacutec ist eine Idee von Simon Schmidthaler.