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Cordillera de la Sal

von Martin Mergili

Karte
Allgemeine Infos

Hat man von Calama kommend die Cordillera Domeyko überquert und glaubt, nun bereits so gut wie in San Pedro de Atacama angekommen zu sein so wird man feststellen müssen, dass dem nicht so ist. Der oder dem Reisenden stellt sich noch eine niedrige, maximal ca. 200 m hohe Hügelkette in den Weg, die sich am westlichen Rand des Salar de Atacama entlang zieht. Von weitem eher unscheinbar, so zeigt sich die Cordillera de la Sal bei näherer Betrachtung als einer der geologischen, geomorphologischen und landschaftlichen Höhepunkte Chiles und vermutlich ganz Südamerikas. Ein wildes und doch irgendwie geordnetes Durcheinander aus Schichten unterschiedlicher Farben und Formen überfordert das Auge so machen Betrachters. Es bieten sich verschiedene Aussichtspunkte entlang der Straβe, bei der Pucará de Quitor und vor allem im Valle de la Luna, das sich bei Sonnenuntergang ganz besonders beeindruckend präsentiert.

Durch Klicken in das Titelbild kannst du die Cordillera de la Sal aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Übungsaufgabe

Aufbau und Entstehung der Cordillera de la Sal

Durch Klicken der Pfeile oder ins Foto kannst du zwischen unterschiedlichen Ansichten der in der Cordillera de la Sal vorkommenden Gesteine wechseln.

Diese Fotos zeigen den geologischen Aufbau der Cordillera de la Sal in verschiedenen Detailstufen, von der groβen Übersicht bis hin zur Ansicht einzelner Gesteine.

Beschreibe zunächst das, was du in den einzelnen Fotos siehst. Versuche dann, die Gesteine die im Detail gezeigt werden zu bestimmen und aus ihrem Aussehen ihre Entstehung abzuleiten. Wenn du dir bei gewissen Dingen nicht sicher bist, kannst du gerne mehrere Hypothesen aufstellen.

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Die Fotos 1 bis 3 zeigen eine Schicht von teilweise verfestigtem, Siliziumdioxid-reichem und daher hellem, vulkanischem Lockermaterial, die zwischen Fluss- bzw. Seeablagerungen eingeschaltet ist. Dem Augenschein nach handelt es sich hier um sehr feinkörniges Material: ursprünglichen Ascheablagerungen, die sich zu Tuffstein verfestigt haben. Die Asche wurde während einer explosiven Eruption eines Schichtvulkans ausgestoβen.

Im Foto 4 handelt es sich um Steinsalz (NaCl). Steinsalz entsteht, wenn Wasser verdunstet und das darin gelöste Salz ausfällt. Im Beitrag zu den Salineras de Maras in Peru kannst du mehr zur Entstehung und auch Nutzung von Steinsalz lernen.

Die Fotos 5 bis 7 zeigen verkippte und gefaltete Schichtfolgen verschiedener Sedimentgesteine. Die rötlichen Gesteine sind vor allem verfestigte Ablagerungen von alten Schwemmfächern und Seen - d.h. Sandstein, Schluffstein und Tonstein. Bei den helleren Schichten handelt es sich um Steinsalz, Gips und vulkanisches Lockermaterial. Die Dünenablagerungen bestehen zumindest teilweise aus Sand, der aus der Cordillera Domeyko im Westen herantransportiert wurde.

Aber wie entstanden nun die gefalteten und gekippten Abfolgen der unterschiedlichen Gesteine? Stelle eine oder mehrere Hypothesen auf und erzähle dabei die Geschichte des gesamten Salar de Atacama.

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Lass durch Klicken der Pfeile oder in die Grafik ein Modell der Entstehung der Cordillera de la Sal ablaufen.

Diese Grafik zeigt ein hypothetisches West-Ost-Profil durch die kontinentale südamerikanische Krustenplatte im Bereich des heutigen Salar de Atacama zu Beginn der Andenhebung. Durch die Subduktion der Nazca-Platte unter die südamerikanische Platte kam es zur Kompression, und damit zur Bildung von Störungen oder Störungszonen in der Südamerikanischen Platte. An diesen Störungen begann dann die Aufschiebung der angrenzenden Plattenelemente.

Es handelt sich bei diesem Modell um eine nicht maβstäbliche, verzerrte, grobschematische Darstellung die keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit erhebt. Vielmehr verfolgt sie den Zweck eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie die Entstehung des Salar de Atacama und der Cordillera de la Sal abgelaufen sein könnten.

Video

Ein Blick in den Kern der Falte

Starte die Zeitraffer-Aufnahme durch Anklicken des Pfeiles.

Diese Zeitraffer-Aufnahme erlaubt einen Einblick in der Kern einer geologischen Falte. Der zentrale Bereich besteht aus älteren Gesteinsschichten, da die darüber liegenden Schichten gehoben und bereits erodiert wurden. Der äuβere Bereich wurde schräggestellt aber weniger stark gehoben und deshalb auch weniger tief erodiert. Das Alter der Gesteinsschichten nimmt somit vom Rand zum Zentrum hin zu. Ein weiteres schönes Beispiel einer geologischen Falte findest du im Beitrag zur Pucará de Quitor.

Zeitraffer-Aufnahme: Claudia Blauensteiner

Referenzen und Links

Arriagada, C., Cobbold, P.R. & Roperch, P. (2006): Salar de Atacama basin: A record of compressional tectonics in the central Andes since the mid-Cretaceous. Tectonics 25(1), doi:10.1029/2004TC001770 [Quelle öffnen]

Hartley, A.J., May, G., Chong, G., Turner, P., Kape, S.J. & Jolley, E.J. (2000): Development of a continental forearc: A Cenozoic example from the Central Andes, northern Chile. Geology 28(4): 331-334 [Quelle öffnen]

Mpodozis, C., Arriagada, C., Basso, M., Roperch, P., Cobbold, P. & Reich, M. (2005): Late Mesozoic to Paleogene stratigraphy of the Salar de Atacama Basin, Antofagasta, Northern Chile: implications for the tectonic evolution of the Central Andes. Tectonophysics 399(1-4): 125-154 [Quelle öffnen]

Muñoz, N., Charrier, R. & Radic, J.P. (2000): Formación de la Cordillera de la Sal por propagación de fallas y plegamiento por despegue, II Región, Chile. Congreso Geológico Chileno 9, Actas 2: 604-608

Wilkes, E. & Görler, K. (1988): Sedimentary and structural evolution of the Cordillera de la Sal, II Región, Chile. Congreso Geológico Chileno 1

Exkursionsbericht 2009 der Freien Universität Berlin [Quelle öffnen]

Englischsprachiger Exkursionsbericht 2015 der Stanford University [Quelle öffnen]