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Patagonische Anden

Cerro Arenales und Glaciar Colonia

von Martin Mergili

Südliche Patagonische Anden Karte
Allgemeine Infos

Der Cerro Arenales ist ein 3437 m hoher Schichtvulkan, dessen Gipfel aus dem Nördlichen Patagonischen Eisfeld herausragt. Aufgrund der schweren Zugänglichkeit und der Eisbedeckung wurde der Berg erst 1963 als Vulkan erkannt. Die Entdeckung einer kleinen Ablagerung von vulkanischem Lockermaterial über ein Satellitenbild widerlegte 1979 die ursprüngliche Annahme, der Vulkan sei erloschen. Mehrere Auslassgletscher auf der West- und Ostseite reichen bis in tiefe Lagen, einige davon - so z.B. der Glaciar Colonia - kalben in Seen. Der Cerro Arenales und seine Umgebung sind schwer zu erreichen und deshalb am besten aus der Luft zu beobachten. Auf Linienflügen zwischen Puerto Montt und Punta Arenas empfiehlt es sich deshalb, einen Fensterplatz auf der Ostseite zu buchen.

Foto

Luftaufnahmen des Cerro Arenales

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Durch Klicken der Pfeile siehst du die Szene aus einer etwas anderen Perspektive.

Luftaufnahme vom Cerro Arenales, Blick in Richtung Osten. Der groβe Gletscher im linken oberen Bildbereich ist der Glaciar Colonia. Er staut zwei Gletscherseen, von denen einer immer wieder ausbricht.

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Grafik

3D-Ansicht des Nördlichen Patagonischen Eisfeldes im Bereich des Cerro Arenales

Mit Hilfe dieser 3D-Darstellung kannst du verschiedene Blickwinkel wählen. Verwende die linke Maustaste zum Drehen, das Mausrad zum Zoomen und die rechte Maustaste zum Verschieben der Ansicht.

Der östliche Rand des Eisfeldes wird durch ein System von Auslassgletschern und zugehörigen Gletscherseen geprägt. Zur Entstehungsgeschichte dieser vor allem glazial geprägten Landschaft sei auf die Systembetrachtung der südlichen patagonischen Anden verwiesen.

Diese Szene wurde mit dem QGIS und Qgis2threejs Plugin erstellt, und verwendet die folgenden Bibliotheken: three.js http://threejs.org/ (LIZENZ) und Proj4js http://trac.osgeo.org/proj4js/ (LIZENZ). Hintergrund: Bing Aerial.

Übungsaufgabe

Der Cerro Arenales als Vulkan

Der Cerro Arenales ist ein stark vergletscherter Vulkan. Wenngleich bisher nur eine einzige kleine Eruption registriert wurde, so ist es doch nicht völlig auszuschlieβen, dass irgendwann in Zukunft ein grösserer Ausbruch passiert.

  1. Was passiert beim Ausbruch eines vergletscherten Vulkans mit dem Eis?
  2. Inwiefern kann dies eine zusätzliche Gefahr für die Bevökerung bedeuten?
  3. Recherchiere im Internet nach Informationen zu derartigen Ereignissen in der Vergangenheit.
Auflösung zeigen
  1. Durch die hohe Temperatur bei der Eruption kann innerhalb kurzer Zeit eine groβe Menge an Eis schmelzen.
  2. Das dadurch freigesetzte Wasser kann sich durch die steilen Täler an den Vulkanflanken extrem schnell Talwärts bewegen und dabei groβe Mengen an lockerem Gesteinsmaterial aufnehmen. Dadurch entstehen vulkanische Schlammlawinen (Lahare) mit groβer Zerstörungskraft, die sich über mehrere Zehner Kilometer fortbewegen können und deshalb auch dann eine Gefahr darstellen, wenn die unmittelbare Umgebung des Vulkans nicht besiedelt ist.
  3. Derartige Szenarien treten immer wieder ein, hier seien zwei Beispiele genannt: der Vulkan Hudson ca. 120 km nördlich des Cerro Arenales brach in den Jahren 1971 und 1991 aus. Beide Male kam es zu zerstörerischen Laharen, wobei 1971 sogar Todesopfer zu beklagen waren. Noch viel dramatischer war ein Lahar, der 1985 dur eine Eruption des Nevado del Ruiz in Kolumbien ausgelöst wurde: in der Stadt Armero fast 50 km vom Ort des Ausbruchs entfernt kamen mehr als 20.000 Menschen ums Leben.
Referenzen und Links

Cerro Arenales im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution [Quelle öffnen]

Wikipedia-Artikel zum Cerro Arenales [Quelle öffnen]

Englischsprachiger Wikipedia-Artikel zum Glaciar Colonia [Quelle öffnen]